Kinderhaus bastelt Fahrradskulptur

Seit die Mädchen und Jungen vom Kinderhaus Torwiesenstraße im Lindenhof bei „Dein Radprojekt“ von Monnem Bike mitgemacht und gewonnen haben, ist das Fahrrad quasi ständig präsent. Nicht nur, weil sie damit auf ihren Ausflügen unterwegs sind, sondern auch, weil sie sich intensiv mit dessen Geschichte und Bedeutung befasst haben. „VeBiFaBiPi“ so hat das Team das Kunstprojekt genannt, das daraus entstanden ist. Gemeinsam mit dem Künstler Johannes Koch haben etwa 20 Sechs- bis Elfjährige in den Pfingstferien aus Metall dem Fahrrad zum 200. Geburtstag an ihrer Außenfassade ein richtig großes Denkmal gesetzt.

„Wir halten das Thema lebendig“, das haben sich alle vorgenommen, denn die Großen wie die Kleinen finden alles rund ums Rad so richtig spannend. Eine Woche lang wurde dann bei bestem Wetter im Hof des Kinderhauses gebohrt, gesägt, gehämmert, geschliffen, gelötet und sogar geschweißt. Immer unter fachkundiger Aufsicht und Hilfestellung von Johannes Koch, der nicht nur ausgewiesener Künstler, sondern auch Kulturpädagoge ist.

Das Werk ist ein bunter Strauß aus metallenen Blättern und Blüten, Rädern und einem kleinen Fahrrad. Es wirkt stabil und zart zugleich, manches bewegt sich sacht im Wind. Als nach fünf Tagen Arbeit am Freitagnachmittag dann das Werk in die Wand geschraubt wurde, strahlte Betreuerinnen, dem Künstler und den Kindern der Stolz aus den Augen. „Es ist gelungen“, freuten sich alle über die Dauerhaftigkeit des Werkes.

Für die Jungen und Mädchen war es auch die Begegnung mit einem Werkstoff, mit dem sie normalerweise nicht so viel zu tun haben. „Mit Metall zu arbeiten ist immer auch ein Stückchen Freiheit“, sagt Johannes Koch, der vor allem die Stabilität trotz der Leichtigkeit schätzt. Für die stellvertretende Einrichtungsleiterin Margit Schuster-Breitenreicher war es ebenfalls ein Experiment. Sie beeindruckte, wie vorsichtig und achtsam die Kleinen zu Werke gingen. Kein Wunder, ohne Handschuhe gab’s einen Anpfiff vom „Chef“. Ganz individuell konnten sich die Kinder die Zeit ihrer Mitwirkung einteilen und selbst bestimmen, wie viel Energie sie ins Kunstprojekt stecken wollen.

Trotz der Freiwilligkeit herrschte die ganze Zeit eine „betriebsame Arbeitsatmosphäre“ bescheinigte die Kinderhausleiterin Andrea Häuser. Sich selbst als wirksam zu erleben, beflügelte die kleinen Künstler und natürlich die Aussicht, etwas Bleibendes zu schaffen.

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