8. Blogbeitrag von STADTRADELN-Star Mike Dieser

Fahrradwege – Es geht noch nicht immer alles glatt

Zumindest das Fahrradnetz ist in Deutschland meines Erachtens recht gut ausgebaut. Ich plane meine Fahrradtouren immer mit der Komoot-App, was hervorragend funktioniert und mich bislang zumindest immer zuverlässig ans Ziel gebracht hat. Allerdings kann natürlich auch Komoot nicht für den Zustand der Fahrradwege garantieren.

Besser unterwegs außerhalb der Städte

Meine Erfahrungen zeigen, dass der Zustand der Fahrradwege außerhalb der Städte wesentlich besser ist. Auch wenn nicht immer asphaltierte Wege vorhanden sind, so ist dennoch der Zustand gut. Die Wege sind breit genug, sodass ohne Probleme zwei Fahrräder nebeneinander Platz haben – selbst Lastenräder, die doch um einiges breiter sind. Meistens sind die Wege ohne Schlaglöcher und bieten eine angenehme Fahrt.

Herausforderungen innerhalb der Städte

Innerhalb der Städte hat sich in den vergangenen Jahren zwar einiges getan, aber immer noch sind viele Fahrradwege in einem sehr schlechten Zustand. Oft müssen sie mit den Fußgängern geteilt werden, sind vom Gestrüpp zugewuchert oder enden teilweise mitten im Nichts. Nicht selten sind die Fahrradwege direkt ohne bauliche Abgrenzung neben der Straße, nur durch eine Fahrbahnmarkierung getrennt. Das bedeutet, dass Autos, LKWs oder Busse mit weniger als 50 cm Abstand an einem vorbeirasen. Hier gibt es noch viel zu tun.

Ungünstige Ampelschaltungen

Vor allem die Ampelschaltungen sind für Fahrradfahrer (und auch Fußgänger) oft ungünstig geschaltet. Um eine vierspurige Straße mit einem Mittelstreifen zu überqueren – was in Städten wie Mannheim keine Seltenheit ist – muss man zweimal für das Grünsignal drücken und jedes Mal sehr lange warten. Gerade im Zeitalter der künstlichen Intelligenz sollten Ampelschaltungen besser aufeinander abgestimmt sein. Viele Fahrradfahrer lassen sich durch die langen Ampelwartezeiten dazu verleiten, bei Rot über die Straße zu fahren, was natürlich gefährlich ist.

Miteinander im Straßenverkehr

Das Miteinander im Straßenverkehr ist ebenfalls verbesserungswürdig. Ich persönlich freue mich immer wieder, wenn Autofahrer auf Fahrradfahrer achten und ein Miteinander im Straßenverkehr leben. Leider gibt es aber auch Autofahrer, die Radfahrer provozieren und zeigen möchten, dass sie die Stärkeren im Verkehr sind, auch wenn sie nicht im Recht sind. Umgekehrt provozieren manche Radfahrer leider auch Autofahrer, was ebenfalls nicht sein sollte. Ich wünsche mir ein Miteinander im Straßenverkehr, bei dem Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer aufeinander Rücksicht nehmen und alle Teilnehmer genügend Platz haben, um sich fortzubewegen.

Reisen mit der Deutschen Bahn und dem Fahrrad

Positiv hervorzuheben ist, dass das Reisen mit der Bahn und dem Fahrrad erstaunlich gut klappt. Einziges Manko ist, dass es noch zu wenig Stellplätze für Fahrräder in den ICEs gibt, da diese Stellplätze schnell ausgebucht sind. Alles in allem funktioniert das Zusammenspiel von Fahrrad und öffentlichem Nah- und Fernverkehr aber recht gut. Wenn dann auch noch die Unterführungen so gebaut sind, dass man das Fahrrad runterschieben kann, fühlt man sich im 7. Himmel. Oft habe ich einfach nur eine Treppe ohne „Randstreifen“ vorgefunden oder musste sogar die Rolltreppe nutzen. Barrierefrei ist was anderes. 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Fahrradnetz in Deutschland durchaus gut ist, aber es noch viele Bereiche gibt, die verbessert werden müssen. Insbesondere in den Städten ist noch viel zu tun, um die Sicherheit und den Komfort für Radfahrer zu erhöhen. Mit einem besseren Miteinander im Straßenverkehr und optimierten Ampelschaltungen können wir gemeinsam dafür sorgen, dass das Radfahren in Deutschland noch angenehmer und sicherer wird.