500 Jungen und Mädchen auf den Spuren von Karl Drais

Es war ein überwältigendes Bild: Mehr als 500 Schülerinnen und Schüler der 3., 4.,5. und 6. Klassen machten den letzten Freitag vor den Pfingsferien zu einem Fest des Fahrrads. Einheitlich in Gelb gekleidet strampelten sie bei der Tour de Karl auf ihren Rädern vom Schloss bis zum Drais-Denkmal im Stadtteil Rheinau. Also genau da, wo vor knapp 200 Jahren am 12. Juni 1817 der Erfinder des Fahrrads mit seiner Draisine eine der wichtigsten Erfindungen der Menschheit ausprobierte.

Start war durch einen riesigen Torbogen, den die Klaus Tschira Stiftung im Ehrenhof des Schlosses, aufgebaut hatte. Sie fungiert als Partnerin der veranstaltenden Geschäftsstelle Radjubiläum „Monnem Bike“ und hatte für alle Kinder und die begleitenden Erwachsenen die T-shirts gestiftet.

Begleitet wurden die quirligen Radler dann von Mitgliedern des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC), einer Polizeieskorte mit Motor- und Fahrrädern sowie einem Besenwagen der Rhein-Neckar-Verkehr GmBH. Mit von der Partie waren die Schillerschule, das Liselotten-Gymnasium, die Jungbuschgrundschule, die Integrierte Gesamtschule Mannheim, die Wilhelm-Wundt-Grundschule sowie -Realschule, die Johannes-Kepler-Grundschule, die Mozart-Grundschule, die Freie Waldorfschule und das Ludwig-Frank-Gymnasium. Vor der großen Ausfahrt gruppierten sie sich begeistert mit dem Maskottchen „Draisel“ zum Klassenfoto.

Dann ging es durch den Torbogen in einer großen Parade eine Dreiviertelstunde lang in Richtung Schulhof der Konrad-Duden-Schule, wo die „Tour de Karl“  ihren Abschluss fand. Polizei, Aktive des ADFC und die Volunteers von Monnem Bike hatten gut zu tun, den Corso im Pulk zusammenzuhalten. Doch am Ende konnten die Organisatoren von Monnem Bike, Peter Roßteutscher, und vom ADFC, Michael Fröhlich, zufrieden Bilanz ziehen: Alle waren wohlbehalten angekommen, das Wetter hatte mit 26 Grad und leichter Bewölkung alle Erwartungen erfüllt – und überall gab es fröhliche Gesichter – sogar bei den anderen Verkehrsteilnehmern, die ein wenig warten mussten.

„Endlich gehört die Straße mal uns“, so ein kleiner Steppke auf der Tour, der die gut gesicherte Fahrt sichtlich genoss. Für Lehrerin Sonja Legner von der Jungbuschgrundschule ist die „Tour de Karl“ eine willkommene Gelegenheit, den Kindern ihre Stadt zu zeigen und etwas über deren Geschichte zu vermitteln. Auch Polizeioberkommissar Alexander Seitz und seine Kollegen reihten sich mit Begeisterung auf ihren Diensträdern ein, für sie war die Tour de Karl eine hoch willkommene Abwechslung im anstrengenden Berufsalltag.