„2 Räder – 200 Jahre“ ist eröffnet

Große Landesausstellung im TECHNOSEUM beleuchtet Karl Drais und die Geschichte des Fahrrads

Dem baden-württembergischen Verkehrsminister und leidenschaftlichem Radfahrer Winfried Herrmann war die Freude anlässlich der Eröffnung der großen Landesausstellung „2 Räder – 200 Jahre. Freiherr von Drais und die Geschichte des Fahrrads“ im TECHNOSEUM anzusehen. Symbolisiert die Jungfernfahrt auf dem Laufrad am 12. Juni 1817 für ihn doch den „Urknall“ einer neuen Fortbewegungsart und des effizientesten Massentransportmittels überhaupt.

Dass diese große Erfindung der Neuzeit ebenso wie die des Automobils am gleichen Ort, nämlich Mannheim, geschehen ist, stellt für Herrmann keinen Zufall dar, sondern ist Beleg für die Innovationskraft der Stadt. Er würdigte die Anstrengungen Mannheims für eine friedliche Koexistenz der verschiedenen Verkehrsformen in den letzten Jahren.

Oberbürgermeister Peter Kurz läutete mit dem Startschuss zur Ausstellung auch das Jubiläumsjahr in der Stadt, „in der die Räder laufen lernten“, ein. Nicht zuletzt mit dem 21-Punkte-Programm sei es Ziel, den Geburtstag des Fahrrads mit vielen Veranstaltungen und Aktionen unter dem Dach von „Monnem Bike“ auch als Schub für die Verkehrsplanung zu verstehen. Bereits gelungen ist es, seit 2008 den Anteil der Radler am Verkehrsgeschehen um fünf auf 18 Prozent bis 2013 zu erhöhen. Bis 2020 soll es ein Viertel sein. Kurz konnte zur Eröffnung nicht nur seinen Amtsvorgänger Gerhard Widder (ein begeisterter Rennradler), sondern auch die Radlegende Willi Altig begrüßen. Allesamt waren sie angetan von der in der Ausstellung gelungenen Verbindung von Technik- und Sozialgeschichte sowie von der Möglichkeit, dort selbst aktiv zu werden.

Auch für Professor Hartwig Lüdke ist die chronologisch angelegte Schau über Geschichte und Wirkung, die bis zum 25. Juni 2017 zu sehen sein wird, eine Art Prototyp der Aufgabe des TECHNOSEUMS, dessen Direktor er ist: Die Nahtstelle zwischen Mensch und Maschine erfahrbar zu machen – und die Zukunft aufscheinen zu lassen.

Thomas Kosche, der Projektleiter der Ausstellung, hatte neben kuriosen Storys auch harte Fakten parat: Mit 100 Kilokalorien (13 Gummibärchen), kommt ein Mensch auf dem Rad fünf Kilometer weiter, ein Auto nicht einmal 100 Meter. Und ein Fußgänger verbraucht für die gleiche Strecke fünf Mal so viel Energie wie jemand auf dem Rad. „Karl Drais wusste über Gewicht, Reibung, Rollwiderstand Bescheid“, ist sich Kosche sicher und so schuf dieser eine der wichtigsten Erfindung der Menschheit, von der es heute etwa eine Milliarde Exemplare rund um den Erdball gibt. Er bezeichnete das Zweirad nicht nur als energieeffizient und krisenfest, sondern auch als Instrument der Emanzipation und Entwicklung.

Mehr zur Ausstellung unter: http://www.technoseum.de/ausstellungen/2-raeder-200-jahre/

Bilder: TECHNOSEUM, Klaus Luginsland

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