Das Beste kam zum Schluss!

Keine Frage, der 5. Nationale Radverkehrskongress war ein Austausch von Expertinnen und Experten, eröffnete spannende Einblicke in die Zukunft des Fahrrads in Zeiten der Digitalisierung. Aber für viele kam an diesem sonnigen Frühlingstag in Mannheim doch das Beste zum Schluss: Die Veloparade mit rund 500 Radlern durch die Innenstadt. Angeführt von Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz und dem Parlamentarischen Staatssekretär Norbert Barthle fuhren viele Kongressteilnehmende die sechs Kilometer lange Strecke mit – gut geschützt von der Polizei und den Volunteers von Monnem Bike.

Es war ein Symbol, wie geschaffen für das Motto „200 Jahre Fahrrad – auf in die Zukunft“.

Zwei Tage lang hatten mehr als 800 Teilnehmer im Rosengarten ausgeleuchtet, wo es denn hin gehen kann und muss. Deutlich wurde dabei vor allem eines: ohne Fahrrad haben die Städte keine Zukunft. Wie das aussehen kann, dafür muss niemand das Rad neu erfinden. Vielmehr gilt es, bereits vorhandene Ideen und Möglichkeiten zusammenzudenken und das dann auch politische Realität werden zu lassen. Dabei, so Bürgermeister Michael Obert aus Karlsruhe in seinem Vortrag „Die Zukunft des Radverkehrs im Lichte der kommunalen Praxis“, sind die Städte und Gemeinden sehr unterschiedlich. Von vier bis 40 Prozent reicht der Anteil des Radverkehrs in Deutschland. Doch, so Obert, „wenn wir die Mobilität nicht in den Griff bekommen, fallen wir hinten runter“. Und das geht – nicht nur seiner Ansicht nach – eben nur mit dem effizientesten und umweltfreundlichsten Verkehrsmittel. Er verhehlte nicht, dass die Herausforderungen in dem Augenblick beginnen, wo die Radförderung zugreift.

Das braucht Kraft. Und die holten sich die Kongressteilnehmer schon am Abend zuvor bei der Verleihung des Deutschen Fahrradpreises in den verschiedenen Kategorien. Die pfiffigen Vorschläge und Projekte machten allen Mut. Im Bereich Kommunikation erhielt die Nachbarstadt Heidelberg den Zuschlag mit der Aktion „Denkzettel“. Hier wurde in der Altstadt bei einem Happening ein auf dem Radweg parkendes Auto über und über mit Zetteln beklebt. Den Preis für die fahrradfreundlichste Person erhielt Sebastian Krumbiegel von den „Prinzen“. Schon 1991 hatte er mit dem Lied „Mein Fahrrad“ für Furore gesorgt, das er in Mannheim noch einmal zum Besten gab. Beim Radeln, so der Musiker, habe er die allerbesten Einfälle, und schneller da sei er damit sowieso.

Zum Abschluss der Konferenz beschwor Veranstalter Norbert Barthle noch einmal, die Möglichkeiten, Potenziale und Perspektiven des Rads nie aus dem Blick zu verlieren. Die Veranstaltung in der Geburtsstadt des Fahrrads habe die Tür dafür weit geöffnet. Es sei der größte Radfahrkongress gewesen, den Deutschland je erleben durfte. Und er habe Signale gesetzt.

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