Bertha-und-Carl-Benz-Preis für World Bicycle Relief

Es ist so einfach wie genial, das stählerne Buffalo-Fahrrad mit dem Frederick K. Day und die von ihm gegründete internationale Hilfsorganisation World Bicycle Relief (Weltweite Fahrrad Hilfe) Furore gemacht haben. In einer Auflage von mehr als 330.000 Exemplaren wurden so in Asien, Südamerika und vor allem Afrika Mobilität mit Freiheit und Lebenschancen verknüpften.

23 Kilo schwer ist das Lastenrad, robust für ländliche Gegenden gemacht und mit 134 Euro ausgesprochen preiswert. „Mit einem Fahrrad kann vier Mal mehr Distanz zurückgelegt und fünf Mal mehr transportiert werden als zu Fuß“, so Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz bei der Verleihung des Bertha-und-Carl-Benz-Preises an World Bicycle Relief. Die Organisation war anlässlich „200 Jahren Fahrrad“ das soziale Partnerschaftsprojekt der Geschäftsstelle Radjubiläum „Monnem Bike“ (hier der Link zu unserer Spendenseite https://worldbicyclerelief.org/de/spendenaktionen/?ef-page=1&monnem-bike)

Der mit 10.000 Euro dotierte und 2011 erstmals zum 125-jährigen Autojubiläum verliehene Bertha-und-Carl-Benz-Preis würdigt Menschen oder Organisationen, die sich um die Verbesserung von Mobilität verdient gemacht haben. „Es geht um umweltgerechte, soziale und einfach Mobilität“, führte Kurz weiter aus – also um die weltweit großen Themen wie Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Chancengleichheit.

Gegründet wurde die Hilfsorganisation World Bicycle Relief mit Hauptsitz in Chicago 2005 vom amerikanischen Unternehmer Frederick K. Day und seiner Frau Leah Missbach Day, nachdem sie die Auswirkungen der Tsunami-Katastrophe im Indischen Ozean gesehen hatten. Als einer der Gründer der Firma für Fahrradkomponenten „SRAM“ stellte Day auf Sri Lanka Tausende von Rädern zur Verfügung, um den Menschen Zugang zu zerstörten Dörfern, zu Schulen und zur Gesundheitsversorgung zu ermöglichen. Bald schon dehnte er sein Engagement auf Lateinamerika und vor allem Afrika aus und entwickelte das Buffalo-Fahrrad. Das wird nun sowohl über ein humanitäres Hilfsprogramm vor allem Schulkindern, Krankenpflegepersonal sowie Bauern übergeben, aber auch über ein Sozialunternehmen Interessierten zum Kauf angeboten. Darüber hinaus wurden mehr als 1000 Mechaniker ausgebildet, um das Velo zu bauen und zu warten.

Die Laudatorin Amanda Aziidah Ngabirna, Stadtplanerin und Professorin aus Uganda, bescheinigte Day und seinem Team mit einem „wahrgewordenen Traum“ den Teufelskreis der Armut für viele Menschen durchbrochen zu haben. „World Bicycle Relief leistet Hilfe zur Selbsthilfe im wahrsten Sinn des Wortes“, so die engagierte Fahrradfreundin, die in ihrem Land selbst „Madame Bicycle“ genannt wird. Day selbst empfand ob der Auszeichnung Freude und Verantwortung zugleich. Weiß er doch, dass ein Fahrrad „eine Revolution im Leben eines Menschen bedeuten kann“, aber auch, wie groß der Bedarf noch ist.

kenya_kakamega_4